Pilzkalender

Pilze im April

Speisemorcheln (Morchella esculenta et. vulgaris)

  • wohlschmeckender Speisepilz
  • roh giftig!
  • typischer Aprilpilz, der auf Kalkböden in Auwäldern unter Eschen sowie auf Streuobstwiesen unter alten Apfelbäumen wächst.
  • Es gibt in Europa drei Arten von Speisemorcheln.
  • Sehr delikat schmecken die Pilze zu Bandnudeln in Rahmsauce.

Pilze im Mai

Kleiner schuppiger Porling (Sklerotienporling)

Essbarer Weißfäulezersetzerpilz im Frühjahr, der oft ein Sklerotium ausbildet, das das Pilzmyzel in schlechten Zeiten ernährt, das heißt, wenn das Holz so zersetzt ist, dass das Pilzmyzel neues Holz benötigt. Weissfäule  zersetzt das Lignin im Holz.
Der Pilz ist jung essbar, wobei die Stiele sehr zäh sind und deshalb abgeschnitten werden sollten. Der leicht bittere Geschmack verliert sich beim Braten oder Kochen. Der Verwechslungspartner ist der Große schuppige Porling, der aber auch jung essbar ist.

Pilze im Juni

Schönfußöhrling (Boletus calopus)

  • Giftpilz ab Juni in montanen Nadelwäldern auf saurem Boden
  • Röhren und Poren gelb
  • Geschmack bitter
  • Sporenpulver olivbraun
  • Fleisch im Anschnitt blauend
  • Hut stingray, polsterfoermig
  • Stiel oben gelb und zur Basis rot mit Netz
  • Verwechslungspartner des Fichtensteinpilzes

Pilze im Juli

Fichtensteinpilz (Boletus edulis)

  • Herrenpilz
  • hervorragender Speisepilz
  • wächst gerne unter Fichten und Buchen und geht eine Symbiose mit diesen Bäumen ein
  • typisches Kennzeichen ist das weiße Netz im oberen Stielbereich

Pilze im August

Königsfliegenpilz (Amanita regalis)

Knollenblätterpilz, welcher in montanen Fichtenwäldern des Thüringer Waldes wächst. Der Königsfliegenpilz ist  die "Schwester des Fliegenpilzes", nur braunhütig und mit gelben Velumflocken. Dieser Pilz enthält Ibotensäure und Muscimol und hat eine psychoaktive Wirkung.

Vorsicht, Verwechslungsgefahr mit dem essbaren Perlpilz, Amanita rubescens!

Pilze im September

Bocksdickfuss (Cortinarius camphoratus)

Symbiosepilz, der im sauren Nadelwald erscheint. Er ist ein Schleierling (Cortinarien) und wird in die Untergattung der Dickfüße eingeordnet. Diesen Pilz erkennt man typischer weise am Geruch, welcher nach Ziegenbock, bzw. nach Schweißfüßen stinkt. Dieser Pilz ist natürlich auch kein Speisepilz, aber ein leichter Einsteigerpilz in die umfangreichste Gattung der Pilze, die Schleierlinge, welche sich durch einen Schleier (Cortina) zwischen Hutrand und Stiel auszeichnen.

Pilze im September II

Grünblauer Anistrichterling (Collybia odora)

Zersetzerpilz im Mischwald, welcher sich durch seine Farbzeichnung und dem intensiven Geruch nach Anis zeigt. Dieser Pilz ist essbar, aber dominant im Geschmack und nur als Reingericht verwertbar, wenn man Anis mag.

Vorsicht vor Verwechslungen mit weißen Trichterlingen, welche meist sehr giftig sind!